LIV ZUR VOLKSKUNDE. Religionen:schuf
sich
einen
solchen,
bei
dem
Tempelbauten,
Festfeiern,
Reli-
quiendienst
und
Wallfahrten
eine
große
Rolle
spielten.
Buddhas
Gemeinde
war
ein
Orden
die
bei
ihrem
Eintritt
auf
jeden
Besitz
sowie
auf
die
Kaste
zichteten,
alle
Familienbande
lösten
und
die
Verpflichtung
voll-
kommener
Keuschheit
und
Enthaltsamkeit
übernahmen.
Doch
stand
jedem
die
Rückkehr
ins
weltliche
Leben
frei.
Wer
in
den
Orden
eintrat,
hatte
sich
Haupt-
und
Barthaar
scheren
zu
lassen
und
das
gelbe
Mönchsgewand
anzulegen.
Außer
diesem
und
dem
Almosen-
topf
durfte
er
nur
die
notwendigsten
Kleidungsstücke
und
Geräte
für
den
täglichen
Gebrauch
besitzen.
Neben
den
Mönchen
im
Buddhismus
von
der
ältesten
Zeit
an
Laienjünger
an
die
Wahrheit
von
Buddhas
Wort
glaubten,
aber
bei
ihrer
Familie,
bei
ihrer
weltlichen
Beschäftigung
und
im
Besitz
ihrer
Güter
ver-
blieben
und
keinerlei
Gelübde
ablegten.
Diese
Laienjünger
für
die
bescheidenen
Bedürfnisse
der
Gemeinde
und
fingen
schon
zu
Buddhas
Lebzeiten
an,
für
deren
Gebrauch
Mönchshäuser
(vihâra)
mit
Vorratskammern,
Versammlungs-
und
Speisehallen
zu
erbauen.
Das
führte
zur
Anlage
wirklicher
Klöster,
die
in
allen
buddhistischen
Ländern
im
Laufe
der
Zeit
eine
steigende
Bedeutung
gewannen.
Da
Buddha
bei
seinem
Tode
keinen
Nachfolger
eingesetzt
hatte,
war
die
Entstehung
von
Meinungsverschiedenheiten
und
Spaltungen
in
der
Gemeinde
unausbleiblich.
Die
Verbreitung
des
Buddhismus
über
den
größeren
Teil
Asiens
führte,
indem
er
überall
die
vor-
gefundenen
Volksreligionen
in
sich
aufnahm,
später
zu
den
mannig-
fachsten
Veränderungen
in
Lehre
und
Brauch,
sodaß
er
bei
jedem
Volk
Veränderungen
kann
hier
nur
soviel
zur
Sprache
gebracht
werden,
wie
zum
Verständnis
der
Erscheinungen,
die
sich
den
Augen
des
Reisenden
in
Ceylon,
Birma
und
den
Himâlaya-Ländern
darbieten,
erforderlich
ist.
Die
Zeit
der
größten
Blüte
des
Buddhismus
in
Indien
war
die
Mitte
des
III.
Jahrhunderts
vor
Chr.,
als
König
Asôka)
zu
ihm
übertrat,
ihn
zur
Staatsreligion
erhob
und
in
seinem
ungeheuren
Reiche
mit
unermüdlichem
Eifer
förderte.
Von
dem
sittlichen
Ernst,
mit
dem
Aschôka
sich
dieser
Aufgabe
widmete,
zeugen
noch
heute
seine
auf
Säulen
und
Felsen
erhaltenen
Religions-
edikte,
die
Ehrfurcht
und
Gehorsam
gegen
Eltern
und
Vorgesetzte,
Nachsicht
gegen
Untergebene,
Pflege
der
Wahrhaftigkeit,
Toleranz
gegen
Andersgläubige
Sohn
Mahinda
brachte
um
250
vor
Chr.
den
Buddhismus
nach
Ceylon,
wo
diese
Religion
wenigstens
in
den
äußeren
Formen
bis
auf
den
heutigen
Tag
ihren
ursprünglichen
Charakter
treuer
be-
wahrt
hat
als
in
irgendeinem
anderen
Lande.
Auch
die
ältesten
in
Pâli-Sprache
verfaßten
Quellen
über
Buddhas
Leben
und
Lehre
stammen
aus
Ceylon.
Aber
mancherlei
hat
sich
auch
dort
geändert.